Seetag (von Gran Canaria nach Madeira)

Die Strecke beträgt über 500 Kilometer, das heißt anderthalb Tage auf See. Davon liegt die Nacht bereits hinter mir. Als ich zum Frühstück will, bin ich entsetzt. Wo kommen all die Menschen her?! Was sich bisher super verteilt hat (natürlich an Land), findet auf See ein Ende. Die Kellner, die immer sehr um mich bemüht sind, besorgen mir ein freies Plätzchen. Anfangs dachte ich, sie sind Trinkgeldjäger. Aber dann habe ich gemerkt, dass ich offensichtlich ins Beuteschema falle. Meins ist bei Männern allerdings eher blond und breit als dunkel und schmal 😉

❤️

Und nein, ich gehe nicht zum „Alleinreisendenstammtisch“ und auch nicht zum Speeddating. Ja, gibt es hier alles.

Ich möchte zum Dart. Auf dem Weg zu Deck 16 frage ich mich noch, wie das gehen soll, denn mit jedem Stockwerk höher wird das Geschaukel krasser. Dann sehe ich es: Da stehen ungelogen mehr als 20 Mann an einer Dartscheibe. An einer!!! Ja, nee, is klar. Abmarsch.

Nächster Versuch Sonnendeck. Lustig… Natürlich reichen ein paar hundert Liegen und Stühle nicht für tausende von Menschen. Und typisch deutsch sitzen sie alle bestimmt schon seit 7 Uhr drauf, damit ihnen ihr Platz an der Sonne auch safe ist.

Man sieht kaum Seegang, aber die Bude hier schaukelt wie verrückt. (Ich erinnere mich unweigerlich an meine Kanalüberquerung von Poole nach Guernsey)

https://adventureinpink.com/2016/09/06/fische-fuettern-faehre-poole-st-peter-port-auf-guernsey/

und eigentlich kann man gar nichts machen außer sitzen oder liegen, also zurück auf meine Kabine. Wir lernen demzufolge spätestens am Seetag, dass Kreuzfahrt ohne Balkon nicht denkbar ist.

Leider liegt meiner auf der Fahrt nach Norden auf der Schattenseite und es wird mir bald zu kalt. Ich mache den Fernseher an und entdecke Videos wie Stretching, Tai Chi und mehr. Ach ja, das probier ich mal. Nach 10 Minuten steht es mir am Anschlag. Nächste Lektion: Bücken und ähnliche Bewegungen, vor allem in Innenräumen, ist auch nichts bei Seegang. Nun komme ich wenigstens dazu, die Armbänder auszuprobieren, die mir mein Kollege Jens empfohlen hat. Sie sollen gegen Übelkeit jeglicher Art helfen und funktionieren rein mechanisch durch Akkupressur. Nebenwirkungsfrei.

Und was soll ich euch sagen? Nach nur 5 Minuten ist alles wieder tutti. Dann kann ich ja jetzt zum Essen gehen.

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