singt Heinz Rudolf Kunze. Nun kommt er doch noch, der Regen. Und wie. Pausenlos. Ich sitze im Lesesessel und gucke mehr nach draußen als in mein Buch. Der Wald ist nicht zu sehen, so tief hängt der Nebel. So macht mich nicht nur das Wetter melancholisch, sondern auch meine bevorstehende Abreise.

Es ist jedes Mal so wahnsinnig emotional hier. Ja, nicht nur wir werden jedes Jahr älter, sondern auch die Kinder und jedes Jahr hat ein neues Thema. Manche sind spannend, manche kennt man schon und bei manchen muss man sich das Lachen verkneifen. Bislang hielt ich das Wort „Digger“ für norddeutsch, ist aber hier bei den 16jährigen mehrfach an der Tagesordnung. Und das mit badischem Slang. Da bleib mal ernst! Ja, man zeigt jetzt auch gern, dass man in der Muckibude trainiert, es lebe das Testosteron. Herrlich.
Am letzten Abend ziehen Thomas und ich alleine um die Häuser. Dachten wir… Aber wie es sich eben für eine Familie gehört, finden sich des nachts alle an ihrem Lieblingsplatz wieder: Am heimischen Esstisch. Und es wird spät… Egal. So jung kommen wir nicht mehr zusammen.
Morgen früh bin ich allein, das gefällt mir gut. Also wird sich jetzt schon mal von jedem ausgiebig verabschiedet. Wie sagt man so schön? Freunde sind die Familie, die man sich aussucht.