Ich wollte eigentlich mein Glück auftanken in Glückstadt. Das macht man doch da, oder? Ich verbrauche in meinem Leben relativ viel davon, da dachte ich mir, nachladen wäre nicht verkehrt.
Nach Abschiedsrunde und letztem Fischbrötchen am Strand, checke ich nochmal das Wetter und denke Scheiße! Unwetterwarnung mit Starkregen. Mein Blick fällt auf mein Dachfenster. Niederschläge ab 16 Uhr für mindestens 24 Stunden. Dann ist hier drin alles unter Wasser. Definitiv keine Option. Das Googeln beginnt. Wo fängt dieses Wetter an und wo hört es auf? Hier muss ich jedenfalls weg. 30 Grad und die Luft steht.

Ab Donnerstag hab ich mich in einer Empfehlung aus dem neuen Buch einquartiert: Weserstrand bei Elsfleth, daher ist jetzt die Richtung auch nicht ganz egal.
Um durch den Streifen durchzufahren, ist es zu spät. Also bleibt ja nur, davor stehen zu bleiben und morgen länger zu fahren. Mit entweder-oder, also einem Begrenzen auf nur zwei Möglichkeiten, kommt man manchmal sehr effektiv auf den Punkt. Und spart damit Zeit.
Ich suche mir den südlichsten Zipfel der grünen Zone und lande im lustigen St. Michaelisdonn, was eher nach Bayern klingt als nach Schleswig-Holstein.
Ein leichtes Nieseln setzt ein, ich sitz in der Tür und freu mich aufs Finale, denn das Weserufer wird meine letzte Station.

Hinter mir rumpelts wie Sau. Aber ich bin ja hier und nicht da. Vielleicht liegt das Glück doch nicht nur Glückstadt.
