Google Maps sagt mir knappe vier Stunden Fahrtzeit bis zum Weserstrand. Ich hab Angst, dass ich doch Glück verpasse. Will auf dem Weg noch kurz in Glückstadt anhalten, da kommt unangekündigt die erste Fähre über den Nordostseekanal daher.

Wie sollen da 12 Personen drauf???

Dann Flux ein Glückskleid und ein Glückskuchen gekauft,


weiter gehts zu Fähre Nummer zwei, dieses Mal über die Elbe.

Ich muss gar nicht lange warten, hatte aber irgendwie verdrängt, dass Fähre auch nicht mein beliebtestes Fortbewegungsmittel ist. Puls, feuchte Hände und die Wellen der Containerschiffe wegatmen. Ich mach die Schleife ja meist, weil Tunnel gar nicht denkbar sind. Ich mag grundsätzlich nichts, was ich nicht bei Bedarf verlassen kann. Und es gibt diverse Abstufungen… Tunnel auf gar keinen Fall, Fähre zur Not, Flugzeug und Zug gehen komischerweise wunderbar.
Ich fahre und telefoniere mit der Arbeit, als ich das Wort „Wesertunnel“ auf einem Schild lese. Ich verfalle ad hoc in Angststarre. Ich sage „Ich muss sofort aufhören, melde mich später wieder!“ und lege auf. Parkplatz, Google und tatsächlich. Meine Route führt durch den Wesertunnel.

Umplanen… plus eine Stunde. Mir egal. Telefonat fortsetzen, weiterfahren. Mit einem Mal sehe ich in der Ferne die Tunneleinfahrt und kriege mit quietschenden Reifen die letzte Ausfahrt.

Google Maps hatte einfach beschlossen, den Umweg nicht zu nehmen. Mir rast das Herz bis zum Hals.
Als großes Finale erwartet mich dann Fähre Nummer drei über die Weser.

Nach 7 Stunden ohne Essen und Pause steige ich mehrfach klitschnassgeschwitzt aus meinem Auto. Fahrradschmiere am Knie, 3 Kilo Nerven verbrannt und es fehlt eigentlich nur noch der Schnodder an der Nase.
Bei dem, was mich nach meinem Urlaub im Büro erwartet, ist der auch nicht mehr weit weg.
Bier, duschen, ich habe fertig.