Havelfinale und Fazit

Ich habe nur noch 25km bis Potsdam. Und damit genügend Zeit, um zu resümieren.

Man muss vorher echt wissen, worauf man sich hier einlässt. An Rainald Grebes Liedzeile „Nimm dir Essen mit, wir fahren nach Brandenburg“ ist überhaupt nichts Lustiges. Es ist Überlebensstrategie. Und so ist es auch mit Übernachtungen. Ich empfehle zum ersten Mal in meinem Leben die Vorbuchung. Oder man hat so viel Kondition, dass 30 Kilometer mehr oder weniger nichts ausmachen.

Das schönste an der Tour ist die Natur. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber es lag nicht ein Ort – weder groß noch klein – auf der Route, der den Besuch gelohnt hätte. Außer Potsdam natürlich. Aber das macht man nicht mit dem Fahrrad und gepackten Taschen, sondern mindestens für ein Wochenende.

Und wo wir gerade von Natur sprechen… Wald muss man schon mögen. Also sehr mögen. Es gibt hier nämlich sehr viel davon. Also sehr dichten Wald. Man kann sagen dunklen Wald. Und Weite. Große Weite. Also kilometerlange Weite. Man sollte einkalkulieren, den ganzen Tag keinen Menschen zu treffen. Die Wahl der Begleitung will hier wirklich gut durchdacht sein.

Die Menschen sind sehr freundlich und vor allem hilfsbereit. Bevor man jemanden fragen will, wird einem die Hilfe schon angeboten. In Brandenburg freut man sich halt, wenn mal jemand zu Besuch kommt. Passiert ja nicht so oft. Wenn man Teenager auf der Straße den rechten Arm heben sieht, hat das aber nichts mit Freundlichkeit zu tun und auch nicht mit politischer Gesinnung. Sie suchen das Netz. Also Telekommunikation. Ansonsten tragen die Damen gern zweifarbige Frisuren (überwiegend schwarz rot) und die Herren eine Bierflasche. Kann man ruhig mit über die Straße gehen. Völlig normal. Und es wird endlich wieder geduzt.

Manche waren enttäuscht, dass man nicht immer so nah am Wasser fährt, wie vielleicht erwartet. Mich hat das nicht gestört. Die Strecken, die direkt an der Havel oder einem der Seen entlang geführt haben, waren natürlich die schönsten. Also ich fand es lustig, würde es allerdings nicht nochmal machen. Also die Havel. Aber Brandenburg jeder Zeit wieder. Wenn ich vorher weiß, wo mein Bett steht.

Ich treffe mich mit Uwe und nach einem sehr leckeren Mittagessen in der Stadt fahren wir nach Babelsberg. Erst durch den Park, dann Villen glotzen. Hier Schloss Babelsberg:

0524-4 Schloss

Blick auf die Glienicker Brücke. Wenn man genau hinsieht, kann man auch die zwei unterschiedlichen Grüntöne erkennen.

0524-3 Brücke

Der „Rapunzelturm“

0524-5 Turm

Und wir haben das Glück, dass uns der „Musikant“ in diese Kirche mit Holzkuppel lässt:

0524-6 Kirche

Wir genießen den Abend am Ufer der Havel beim „Pilsbier“ wie Uwe sagen würde 🙂 Am Ende gibt es noch einen Mojito auf die Nacht. Bis nächstes Jahr, Potsdam. Oder sehen wir uns eher wieder?

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