Eins vorweg: Ich hätte gern weniger Abenteuer.
Gestartet bin ich heute morgen über Sulz am Neckar (klein, aber sehr süß)
weiter nach Horb, wo heute eine Art Stadtfest war. Ich würde sagen, wenn man in der Nähe ist, angucken, aber nicht extra hinfahren.
Unterwegs fand ich das hier und musste an Horst denken. Manche Dinge versteht man einfach nicht.
Heute wieder Autobahnbrücke, dieses Mal A81.
Weiter nach Sulzau. Und da begann das Drama.
Im Radführer steht die Empfehlung, eine Ausweichstrecke über den Golfplatz zu nehmen, weil man sonst auf einer sehr steilen Kreisstraße ohne Radweg fahren müsse, was nicht ohne sei. Mach ich also. Zumal die Strecke gestern im Vergleich zu heute noch ein Kindergeburtstag war. Am Golfplatz darf man nur schieben. Man, sind die Dinger riesig. Aber schöne Aussicht!
Ich frage noch zweimal „Ist das der Weg nach Bieringen?“ Ja. Also auf. Unterwegs denke ich „wo sind die Pfeile in der Karte für große Steigung?“ Fahre endlos im ersten Gang und muss am Ende doch schieben.
Kein Radweg, Gott sei Dank ist Sonntag. Am Ende meiner Kräfte und schweißgebadet komme ich in der Ortschaft an. Die Wegbeschreibung passt allerdings nicht zu den Örtlichkeiten. Ich frage und der Mann antwortet „Sie sind nicht in Bieringen, sondern in Bierlingen.“ Und da ist dieser Moment, in dem du noch hoffst „lass das nichts schlimmes sein!“. Ist es aber. Ich bin nicht nur fälschlicherweise den Berg hoch gefahren… Nein, auch noch in die Richtung, aus der ich kam! Ich hab hier keine Emojis, aber in dem Moment war zwischen hochrotem Kopf, Tränen und Verzweiflung alles dabei.
Hilft ja nichts, Berg wieder runter, nach Bieringen fahren und Bett suchen. Es gibt nur ein Hotel und nur noch Doppel- als Einzelzimmer. Ich glaube, das war mir in meinem ganzen Leben noch nie so egal.
Nach der Dusche gibt’s Zwiebelrostbraten mit Spätzle, zum Nachtisch Vanilleeis mit Schokosauce. 3000 Kalorien für die Seele 🙂