Ich hatte mit Muskelkater gerechnet, der kam nicht. Dafür Knieschmerzen nach meiner Frühstücksstrandrunde. Was soll das denn? Hm… Also heute Pause, auf die Liege und Englandvorbereitung. Schieb ich eh schon viel zu lange vor mir her.

Ich musste heute umziehen. Mein Platz, auf dem ich bisher stand, ist von anderen gebucht. Ich denke noch, das ist nicht schlimm, bis ich 4 Plätze weiter wieder auspacke. Vor mir eine Familie mit zwei kleinen Kindern, hintern mir 3 Männer, die saufen. Auf allen anderen Plätzen herrscht absolute Stille, nur bei mir nicht. Als es mich richtig, richtig nervt, mache ich meine Noise-Reduction-Kopfhörer rein und grinse meine Nachbarn an.

Ich bin mir nicht sicher, ob das mit England wirklich was wird. Laut Internet habe ich an den ersten drei Stationen kein Bett unter 160 Pfund gefunden. Campingplätze gibt es in dem Abschnitt gar nicht. Das dämpft meine Vorfreue immens. Ich hab keine Lust, dort den halben Tag mit bezahlbarer Schlafplatzsuche zu verbringen. Werde mir auf jeden Fall ein finanzielles Limit setzen. Wenn das meinen Rahmen sprengt, flieg ich heim und mach Bulli.

Ich meine das wirklich ernst. 30 Nächte mal „nur mal“ 120 Euro sind 3.600 Euro, davon hab ich noch nicht gegessen und getrunken. Ja, kann man machen, aber nicht 3 Monate lang. Dass es so krass ist, damit hab ich nicht gerechnet.

Ich hatte heute schon zwei Mal Besuch von einem der Herren, die da hinter mir campen. Beim dritten Mal macht er mir ein unmoralisches Angebot, was ich lächelnd verneine. Er ist schätzungsweise Mitte 30, ich verstehe das als Kompliment. Optisch diese Mark Foster-Fraktion mit Bart, Käppi, weißen Sneakern und Ehering. Damit rechnen viele nicht, ich schon 😉 Wenn der wüsste, dass ich keine Heizung habe und mit Kniestrümpfen unterm Schlafanzug und mit Steppweste schlafe, er würde schreiend wegrennen.

Mit einem Mal färbt sich der Himmel knallorange. Ich schnappe mein Rad, rase zum Strand und finde das hier:

Ich bin doch an der Nordseite?! Damit hab ich nun wirklich nicht gerechnet.