Ich zähle die Tage und Stunden bis zum Abflug. Nach dem Frühstück schreib ich, dann gehe ich zum Stretching. (Notiz an mich: Das sollte ich unbedingt in meine Bulli-Routine einbauen.) Salat zum Mittag, dann Strandmarsch. Ich weiß, es gibt durchaus schlimmere Tagesabläufe, aber mir sind hier überall zu viele Menschen. Ständig wimmelt es auf meiner Netzhaut, nie hab ich meine Ruhe. Abends hab ich die Wahl zwischen voller Bar, in der man verdurstet oder meinen Assi-Nachbarn.
Am vorletzen Abend entscheide ich mich für die Bar und finde ein Sofa, das etwas abseits steht. Kurz darauf gesellt sich ein Ehepaar dazu. Pia und Peder aus… Man glaubt es kaum… Bornholm. Europa hat ca 750 Millionen Einwohner und ich treffe jemanden von einer Insel mit 40.000. Ich war noch nie dort und nach diesem Abend wird sich das ändern. Die Bilder, die mir die beiden aus ihrer Heimat zeigen, sind atemberaubend. Pia meint, Ende August, Anfang September sei die beste Reisezeit, dann sind die Touris weg. Das würde ja passen 😉
Die beiden sind großartig, ich finde, typisch skandinavisch und ich fühle mich in dieser Woche in „Hotelgesellschaft“ zum ersten Mal wohl.
Am Abreisetag kommt Pia strahlend an meinen Frühstückstisch und sagt „I was looking for you since we met and I was afraid you have already left. Now I am so happy to see you, because this is for you.“ und sie drückt mir einen kleinen Zettel in die Hand.

„Wherever you go, there is always a light for you and Hygge will be your word in 2023!“ Mir schießen auf der Stelle die Tränen in die Augen. Was gibt es nur für tolle Menschen?!
An dieser Stelle meinen Dank auch an all diejenigen, die mich so oft zum Lachen bringen, obwohl ich unterwegs bin: Alex, Rouven, Fido, Theo, … Bleibt mir bitte gewogen. Ihr seid auch hygge und macht mehr Licht als ihr glaubt.