Erwartung übertroffen, um es mal vorweg zu nehmen. Der Mix aus Ruhe und Gesellschaft, aus Entspannung und Entertainment war perfekt und genauso wie ich es mir vorgestellt habe.

Die Kabine: Deck 11 vorne Steuerbord, mit Balkon. Hammer. Wirklich geräumig und sehr hochwertig ausgestattet. Die Matratze, das Bettzeug, der Teppich (ich liebe ja Teppichböden), das Bad, man hat sogar ein Ankleidezimmer. 10 Punkte.

Rituale an Bord: Jeden Tag spricht der Kapitän über Lautsprecher und erzählt irgendwas interessantes. Immer eingeleitet mit „Guten Morgen / Guten Abend, hier spricht Ihr Kapitän.“ I like. Bei jedem Ablegen des Schiffes singt Enya „Sail away“, mega. Dass wir keine Segel haben, ist egal. 10 Punkte.

Das Angebot: Wow, man kann soooo viel machen, dass man niemals alles schaffen kann. Shows, Casino, Sport, Wellness, Sauna, Klettergarten, Tanzen, Tastings und so viel mehr. Wer da nicht das Richtige findet, hat selbst schuld. 10 Punkte.

Das Personal: Unfassbar nett. Ich habe immer im East gefrühstückt und die Crew aus Sri Lanka hat mich jeden Morgen zum Lachen gebracht. Ja, da fängt der Tag großartig an. Auch die Kellner an der Poolbar waren sehr entertaining. Ich sag nur „Sri Lanka Sling“. 10 Punkte.

Das Publikum: Sehr gemischt, überraschend viele junge Leute, ist ja kein Schnappi. „Leider“ ausschließlich Deutsche, das fand ich schade. Dennoch sehr angenehme Menschen. Das übliche Kopfschütteln beim Urlaub unter Landsleuten blieb aus. Zusammengefasst: Aufgeschlossen, reiselustig, sympathisch, Alter egal. 10 Punkte.

Essen/Trinken: Einzig und allein vom Essen war ich enttäuscht. Das war sehr deutsch und schwer, Gemüse eher Fehlanzeige. Ich möchte auf den Kanaren weder Schweinebraten noch Kartoffelgratin essen. Nicht missverstehen, das, was da war, war gut. Das Porridge war Weltklasse, das frische Obst schon mundgerecht geschnitten und sehr vielfältig. Ebenso war die Getränkequalität sehr gut. Sehr leckerer Rotwein. All in one 6 Punkte.

Ich hatte ja überlegt, wenn es mir gefällt, mir für zukünftige Reisen einen Kabinenteiler im Internet zu suchen, weil man als Single in einer Balkonkabine leider wirklich für zwei bezahlt. Das kommt jetzt glaub ich nicht mehr in Frage.

Route: Ich war – ganz untypisch für mich – nicht vorbereitet. Die Seetage zur Planung entfielen mangels Internet, wenn man angelegt hatte, wollte ich lieber die Morgenluft nutzen. Meine Schuld, mache ich nicht wieder 😉

Ich weiß nicht, wie sich die Menschen auf einer Nordtour am Schiff verteilen, wenn kein Sonnendeck angesagt ist. Ich mach es auf jeden Fall wieder, das steht fest. Wie sagt der Kapitän immer so schön? „Auf AIDAsehen!“ Genau, ich bin dabei!

P.S. Sogar auf der AIDA gab es diese Fensterbank-Lese-AusdemFenster-Guck-Sitzmöglichkeit. Steht seit Jahren auf dem Zettel, ich muss das auch haben.