Die Jugend von heute

Auf der Jagd nach der Milchstraße bin ich ausgerüstet wie ein Vollprofi. Und damit meine ich nicht nur Equipment, sondern auch Ratschläge. Ich habe nämlich das Glück, dass der Azubi in unserer Abteilung absoluter Pro ist. Jetzt könnte man meinen, dass ihm das mit Anfang 20 relativ egal ist, ob mir Sternenfotos in meinem Urlaub gelingen oder nicht. Frei nach dem Motto „Die Jugend von heute“… Ja, was macht die eigentlich? Zocken, chillen und an ihrer Work-Life-Balance arbeiten?

Vielleicht ist es aber ganz anders. Denn ich bekomme pünktlich zum Start meiner Reise eine Anleitung mit der Überschrift „Darinas erste Astrosession“. Und dann beschreibt er zwei DIN A4 Seiten lang, wie ich was einzustellen habe. Ist das süß? Als ich in den Dünen von Spiekeroog scheitere, gibt es auch noch Live-Support, ich bin wirklich gerührt.

Wie wir wissen, bin ich Lerche und nachts im Sand zu sitzen, ist für mich wirklich eine Herausforderung. Ich glaube, eine Begleitperson wäre an der Stelle nicht schlecht, die Müdigkeit ist hart, obwohl ich „vorgeschlafen“ habe. Und sicherer fühlt man sich auch. Auf der Insel war ich safe, aber woanders bin ich mir da nicht sicher.

Ein Riesendank geht natürlich auch an meinen Freund Burghard, ohne dessen Ausrüstung gar nichts gegangen wäre. Am Ende des Tages bringe ich zwar nicht die Milchstraße nach Hause, aber immerhin ein anständiges Mondfoto.

Der letzte Satz in meiner Azubi-Anleitung heißt „Wenn’s nicht klappt, nicht aufgeben :-)“ gefolgt von einem Doppeldaumen-Emoji. Er beherrscht also nicht nur die Technik, sondern auch noch Motivation.

Ich hör auf ihn und möchte allen da draußen sagen: Es gibt auch wirklich ganz, ganz tolle Exemplare in der Jugend von heute.

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