Aus dem Nichts (Seentour Hannover)

Mein erster Versuch der Langstrecke für dieses Jahr steht an. Dafür stehe ich an einem Samstag Morgen um 5:30 Uhr auf. Ich muss irre sein. Ein letzter Blick in die Wetterapp, die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 14%. Ich stecke noch eine kurze Hose ein, falls es wärmer wird als angekündigt.

7:15 Uhr Start in Misburg, denn alle Startrampen um meinen Wohnort sind schon abgelaufen. Motto heute: Seen in der Region Hannover, Nordost.

Blauer See, Misburg
Laher Teich
Altwarmbüchener See

Gegen 8:30 Uhr fängt es aus dem Nichts an zu regnen. Ich hab nichts dabei, wirklich gar nichts. Wie doof. Nicht gut, denn der Wind ist doll und kalt. Im Altwarmbüchener Moor merke ich das eigentliche Problem: Gras, Farn und alles, was noch so am Rand wächst, ist nass. Nach ca 15 Minuten kann ich meine Socken auswringen. Schuhe auch klatschnass. Geht nicht gut los, würde ich sagen.

Kirchhorster See

Am Kirchhorster See mache ich Pause am Steg und atme laut (was man so macht, wenn man glaubt, dass man alleine ist). Da höre ich ein „Hallo“. Ich drehe mich ruckartig um, aber da ist niemand. Eine Stimme aus dem Nichts? „Ich bin hier“ und dann sehe ich einen Mann im Neoprenanzug im Wasser stehen. Er ist Triathlet und wir tauschen uns über Sport und unsere Ansätze, gesund alt zu werden aus. Was er erzählt, ist nicht nur beeindruckend, er ist auch noch schön und ich denke, so eine Telefonnummer am Fahrrad kann ja nicht schaden… Was soll ich euch sagen? Frau Digital hatte keinen Kugelschreiber dabei.

Pfad der Menschenrechte
Mausoleum für Gerhard Hoyermann (Entdecker von Thomasphosphat = Mineraldünger)

Es folgen zwei weitere Regenschauer, ich friere und in Lohnde streikt mein Schienbein. Ich schleppe mich nach nur 22 Kilometern in die Stadtbahn. Was haben wir gelernt? Langstrecke mit Kaltstart wird nichts, ich brauche einen Kugelschreiber im Rucksack und dass aus dem Nichts nicht nur Regen kommt, sondern auch eine besondere Begegnung.

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