Jetzt reicht es aber (Porthcurno nach Mousehole) 🤬🤬🤬

Heute gibt es keine besonderen Höhen, aber erst den Bus zu nehmen und nach Hause zu laufen hat sich bisher als die deutlich clevere Variante herausgestellt. Ich starte also in Porthcurno und laufe nach Penzance zurück. Es ist grau und kühl. Die erste halbe Stunde ist nett,

dann geht die Scheiße mit dem Gestrüpp und den Dornen wieder los. Ich hab eh schon schlechte Laune und bin gleich auf Betriebstemperatur.

Mit viel Fantasie erkennt man die Eichel im Gestrüpp

Ach, über Steine krabbeln wir jetzt auch? Wunderbar. Hundebesitzer machen hier genervt kehrt. Ich krabbel rüber, aber kacke ist es trotzdem.

Damit nicht genug, kommt jetzt noch Modder dazu. Na wunderbar! Das schaffst du nur unbeschadet, wenn du Gleichgewichtskünstler bist. Ich stehe auf einem Bein auf einem Stein und konzentriere mich auf den nächsten Schritt, setzt sich eine Mücke auf meinen Arm. Dann hast du die Wahl… Ich entscheide mich für den Stich, bei vollem Bewusstsein schiebt sie ihren Stachel unter meine Haut und drückt ab. Das hier ist nicht nur ein beschissener Pfad, das ist Mentaltraining!

Die wenigen Menschen, die ich unterwegs treffe, sind alle maximal genervt. Einige haben sich ihre Klamotten aufgerissen, was auch richtig ärgerlich ist. Kostet ja auch alles was. Irgendwann kommen Abschnitte, die du so oder so nicht trocken passieren kannst. Hätte man sich die Mühe vorher auch sparen können. Den Mückenstich ebenso.

Kurz vor Mousehole stelle ich fest, dass ich meine Stöcker verloren habe!!! Spätestens jetzt hört man mich bis Frankreich fluchen. Weil Cornwall so arm ist und die Büsche nicht schneiden kann, hängen jetzt irgendwo 200 Euro am Baum. Karbon, faltbar, flugtauglich.

Anstatt bis Penzance zu laufen, entscheide ich spontan, den Bus zu nehmen, ich muss ja neue kaufen. Und die meisten Geschäfte schließen hier um 17 Uhr. Nach 45 Minuten ist noch immer kein Bus aufgetaucht, obwohl schon zwei hätten kommen müssen. Jetzt fängt es auch noch an, zu regnen. Bravo.

Ich bin richtig satt heute. Für mich gab es mehrere Exit-Strategien: Mein Knie funktioniert nicht, Dauerregen, ich werde krank. Aber die Armut Cornwalls, des Scheißens auf ihre einzige Einkommensquelle, den Tourismus, hatte ich nicht auf der Rechnung.

Tag: 14 km / 350 HM, kum: 437 km / 8.680 HM

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That’s enough for now (Porthcurno to Mousehole)

Today there are no particular heights, but taking the bus first and walking home has proven to be the much smarter option so far. So I start in Porthcurno and walk to Penzance. It’s gray and muggy. The first half hour is nice, then the shit starts again with the brambles and the thorns. I’m already in a bad mood and I’m already up to operating temperature.

Oh, are we crawling over stones now too? Wonderful. Dog owners turn annoyed here. I crawl over, but it still sucks.

That’s not all, now modder is added. Ah, wonderful! You can only do this unscathed if you are a balance artist. I stand on one leg on a stone and concentrate on the next step, a mosquito settles on my arm. Then you have the choice… I decide to sting, fully conscious she pushes her sting under my skin and pulls the trigger. This isn’t just a shitty path, this is mental training!

The few people I meet on the way are all extremely annoyed. Some have torn their clothes, which is really annoying. Everything costs. At some point there will be sections that you cannot pass dry anyway. You could have saved yourself the trouble beforehand.

Shortly before Mousehole I realize that I have lost my sticks!!! At least now you can hear me swearing in France. Because Cornwall is so poor and can’t cut the bushes, 200 euros are now hanging somewhere on the tree. Carbon, foldable, airworthy.

Instead of walking to Penzance, I spontaneously decide to take the bus, I have to buy new ones. And most shops here close at 5pm. After 45 minutes still no bus showed up, although two should have come. Now it’s also starting to rain. Bravo.

I’m really full today. There were several exit strategies for me: my knee doesn’t work, it’s raining, I’m getting sick. The poverty of Cornwall, the shit on their only source of income, tourism, I didn’t take into account.

2 Kommentare

  1. Das ist echt verwunderlich. Hier im Harz werden die Wege auch nicht mehr geschnitten. Vermutlich, weil die Ehrenamtlichen aussterben. Aber die Misere mit den Bussen, die ist unerklärlich. Dann gibt es in der Zukunft wohl nur noch Wohnmobil-Touristen. Bei den Preisen und dem Service, den man dafür bekommt .. 🥹 Selber Schuld, Bitteschön!

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    • Die Pflege des Weges ist wohl Landessache, also Cornwall Council. Deswegen fluchen auch die Engländer so. „It‘s all about money“ they say. Das mit den Bussen liegt angeblich an mangelnden Busfahrern. Generell hat das immense Personalproblem der Insel auf keinen Fall was mit dem Brexit zu tun. Niemals!

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