Möchtest du ein Bier? (Bad Malente)

Endlich, endlich verlasse ich den schlimmen Campingplatz in Ascheberg, fahre nach Malente und laufe den kleinen Kellersee. Mehr ist bei 30 Grad nicht drin.

Zurück am Bulli streife ich mir mein Strandkleid über und freue mich extrem über die Ruhe am neuen Campingplatz. Der Inhaber, vielleicht Mitte 70, geht vorbei, grinst und sagt „Ach, nochmal 30 Jahre jünger sein.“ Ich lache, er: „Aber selbst wenn, so eine Frau ist ja sicher vergeben.“ Ich schweige einen Moment zu lange, dann grinst er und sagt: „Verstehe. Nicht so ganz, aber ein bisschen schon.“ Dann lache ich wirklich laut. Später kommt er nochmal vorbei und erzählt mir eine der rührendsten Liebesgeschichten ever. Und er ist der Typ Mann, der außer „Moin“ gar nicht spricht. Ein sehr besonderer Moment.

Nach dem Abendessen fragen mich meine Nachbarn, ob ich auf ich ein Bier rüber kommen möchte, es soll gleich sehr heftig und sehr lange regnen. Ich sage „Ja, gerne!“ und schon geht es los. Wir, also Stefan und Brigitte aus Fulda und ich, sitzen unter ihrem Vorzelt im Wolkenbruch und trinken kaltes Bier. #Campingromantik.

Was die beiden nicht wussten, dass „Möchtest du ein Bier?“ eine gefährliche Frage bei mir ist, denn natürlich bleibt es nie bei einem, wenn man sich mag und wir mögen uns sehr. Tatsächlich sagt Stephan irgendwann „Die Kiste ist leer.“ und ich bin schon leer angereist, denn heute ist Sonntag und einkaufen wollte ich erst morgen.

Catch of the day: Monstermücke

Am nächsten Morgen klopft es an meine Bullitür. Stefan. Mit Brötchen vom Bäcker.

Ich bin so gerührt. Was für ein tolles Paar, was für ein toller Abend. Große Verabschiedung.

Stefan muss los. Einkaufen. Neues Bier holen.

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