Im Rahmen der Iron Lake Challenge

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umrunde ich das Große Meer und wollte auf dem hochgelobten Campingplatz übernachten. Als ich einchecken will, sagt man mir, dass ich besser einen Platz im Wohnmobilhafen nehmen sollte, da die Rasenplätze alle absaufen und ein Fahrzeug nach dem anderen stecken bleibt. Was ist das eigentlich für ein Sommer?!

Ich mag es gar nicht, auf Asphalt zu stehen, mache aber aufgrund der Ansprache eine Ausnahme. Als ich mit der Umrundung fertig bin, stelle ich fest, dass die einzige Kneipe um 18 Uhr schließt, der Rest der Welt mindestens 5 Kilometer entfernt ist und der Mobilhafen kein Internetempfang hat. Also ein Balken auf LTE. Das reicht nicht zum Streamen. Heute Abend spielt England. So geht das nicht.

Ich suche mir also den nächsten anständigen Campingplatz und so lande ich in Timmel. An der Rezeption gibt man mir einen Zettel mit den Reinigungszeiten der Sanitäranlagen, was gleichbedeutend mit Sperrzeit ist. 7 bis 8 Uhr steht da drauf. Ich lache laut und sage „Das ist ein Witz, oder?“ Der freundliche Mann guckt mich an, verzieht keine Miene und fragt, was mein Problem ist. Ich sage „Das ist die Hauptzeit aller Menschen im Bad!“ Er antwortet trocken „Hast du eine Schlafstörung? Wir Ostfriesen machen vor 8 Uhr gar nichts. Außer die Putzfrau. Die macht da sauber.“ Ich gucke auf mein Handy, 5G, 3 Balken. Ich grinse und sage „Na, dann trinke ich heute Abend ein Bier mehr und schlafe morgen mal richtig aus.“ „Siehste, geht doch.“

Zwei weitere Stunden sitze ich im strömenden Regen im Bulli und als es aufhört, dreh ich noch eine Abendrunde durch Timmel.

Ich bin übrigens schwer begeistert von der Emsregion und Ostfriesland. Hier wird der Rasen mit der Nagelschere und die Hecke mit dem Lineal geschnitten. Trotzdem wirkt es liebevoll. Ich werde nochmal wiederkommen, wenn es wärmer ist. Jetzt mache ich erstmal meine Seentour zu Ende.

Dann ist Anpfiff in Gelsenkirchen. Ich gucke England als Mäusekino auf meinem Handy während der Heizlüfter brummt. Draußen sind 12 Grad. Am 16. Juni in Deutschland. So geht das doch nicht.