Heute mache ich einen Streifzug durch die List, einen der beliebtesten Stadtteile Hannovers. Ich starte am Grammophon Büropark.

Der Erfinder des Grammophons, Emil Berliner, hat hier ab 1904 seine Produktionsstätte für Schallplatten gehabt, heute ist es ein Bürokomplex. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich das Pelikanviertel, die nächste große Errungenschaft aus Hannover: Farben und Schreibtinte.

1878 wird der Pelikan als Familienwappen Günther Wagners als eins der ersten Warenzeichen überhaupt eingetragen. Das Unternehmen existiert bis heute, nur nicht mehr in diesen Räumen.

Ich gehe die Podbielskistraße stadteinwärts und komme zum nächsten hannoverschen Highlight, das tatsächlich die Welt verändert hat: Unser Leipnizkeks.

Weil wir das englische „Cakes“ nicht gut aussprechen konnten, wurde Keks daraus. Die hannoversche Bezeichnung für süßes Trockengebäck zog 1915 in den Duden ein.

Das goldene Exemplar, das an der Fassade der Firma Bahlsen hängt, wiegt übrigens 20 Kilo und wurde 2013 auf sehr spektakuläre Weise gestohlen. Oder besser gesagt entführt, denn der Entführer, der sich Krümelmonster nannte, wollte ihn im Gegenzug für eine großzügige Spende für wohltätige Zwecke zurückbringen. Bahlsen zahlte und zwei Wochen später fand man ihn mit einer roten Schleife verziert an der Leipniz-Uni. Seit dem wird der Keks videoüberwacht.

Am Lister Platz angekommen, biegt man kurz in die Jakobistraße ab und findet dort ein kleines, unscheinbares Schild:

Zu diesem Zeitpunkt war Dirk Rossmann gerade 25 Jahre alt, den Rest der Geschichte kennen wir.

Dann bummelt man gemütlich über die Lister Meile. Unbedingt mit Zeit, Hunger und Durst. Zum Shoppen, Stöbern, Essen und Trinken ist es hier wunderschön. Vor allem draußen, wenn die Sonne scheint.

Meine Fundstücke: