Schockraum von Tobias Schlegel

Der Name des Autors klingelt vor allem bei denen, die in meinem Alter sind. Er war in unserer Jugend VIVA-Moderator und ist dem Medienbereich bis 2016 treu geblieben. Zuletzt beim ZDF beschäftigt, kündigt er seinen Job, weil er das Gefühl hat, etwas sinnvolles tun zu müssen und macht eine Ausbildung zum Rettungssanitäter.

Schockraum ist sein erster Roman über das Leben als Mann im RTW. Wohlgemerkt ein Roman und kein Sachbuch. Es geht um Kim, der zunächst eine glückliche Beziehung führt und stolz ist auf das, was er macht. Er beschreibt die Einsätze so intensiv, dass man sich schämt, in einem Bürostuhl mehr Geld zu verdienen als diese Berufssparte, die jeden Tag Leben rettet. Wie irrsinnig manche Einsätze sind, weil vielleicht jemand zu faul ist, am Montag zu einem Arzt zu gehen und die 112 so schnell gewählt ist. Wie es sich anfühlt, wenn du Leben rettest oder du es nicht schaffst.

Leider kompensiert Kim die Ereignisse nicht und man darf sich fragen, wieviel Realität in diesem Roman enthalten ist. Für mich war es ein absoluter Page-Turner, der aber bereits nach dem ersten Tag mein Schlafzimmer verlassen musste, weil es nichts ist, was ich vor dem Einschlafen lesen konnte. Hartes Zeug, das sehr nachdenklich macht, denn ich glaube, dass das ganz, ganz nah an der Wirklichkeit geschrieben ist. Thees Uhlmann hat darüber gesagt „Nach diesem Buch klingt das Singen der Sirenen auf dem Rettungswagen anders.“ Absolut richtig. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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