Für die Camper unter meinen Lesern… Beginnen wir bei der Buchung… Keine einzige meiner Übernachtungen habe ich vorgebucht. Der Reiseführer sagt, ohne Buchung kein Platz. Das kann ich nicht bestätigen, mag in der Hauptsaison anders sein. Die Rezeptionen sind nicht immer besetzt und grundsätzlich lohnt sich ein Blick auf die Homepage, ob der Platz überhaupt noch geöffnet ist, da durch den September einer nach dem anderen schließt. Telefonisch ist aber immer jemand erreichbar. Auch Eintagesübernachtungen sind hier gang und gäbe und werden nicht wie in Deutschland mit hochgezogener Augenbraue kommentiert.

Der Preis lag zwischen 20 und 25 Euro pro Nacht. Leider wird auf vielen Plätzen der Strom nicht rausgerechnet, wenn du keinen benutzt. Das hat mich geärgert und wird es meine Solarstromnutzerkollegen ebenfalls. Da geht noch was, Bornholm.

Besonders gefallen hat mir, dass man auch morgens schon anreisen darf und zwar ohne Aufpreis, in Deutschland gar nicht denkbar. Abreise ebenfalls entspannt, bis 12 Uhr. Der Sanitärbereich liegt grundsätzlich unter deutschem Standard. Sowohl in Qualität als auch in Sauberkeit. Ungewöhnlich fand ich, dass es keine Geschlechtertrennung gibt. Da es sowieso Einzelkabinen sind, ist es dem Dänen egal, ob eine Frau neben einem Mann duscht. Ich mochte das.

Generell hat der Däne keine Scham vor Nacktheit, das sieht man immer wieder am Strand oder dort, wo eine Badeleiter hängt. Der Däne badet gern und viel. Das macht er auch nackt, Frauen wie Männer. Ich fand das sehr natürlich und entspannt.

Die Zelter wird es freuen… Jeder Campingplatz hatte eine voll ausgestattete Küche. Mehrere Gasherde stehen zur Verfügung genauso wie Töpfe, Pfannen, sonstiges Küchengeschirr und die gängigsten Fette und Gewürze. Alles im Preis enthalten. Das fand ich mega, hab ich in Deutschland so noch nie gesehen.

Ein lustiges Geräusch, das ich für immer mit Bornholm verbinden werde, ist das Öffnen einer Getränkedose. Genauso wie irgendwo auf der Insel ganz sicher ein Däne gerade ins Wasser steigt, öffnen zwei eine Dose Bier. Oder was auch immer. Abends könnte es fast ein Kanon werden.

Hier meine liebsten Plätze:

1. Gudhjem – Gudhjem Camping
   Perfekt für einen längeren Aufenthalt. Tolle Stadt, viele Ausflugsmöglichkeiten. Extrem sympathischer Platz mit freier Einteilung und Fußweg über die Klippen zum Hafen. Frische Brötchen. Kein Platz ist gerade, dafür hat jeder Blick aufs Meer.
2. Dueodde – Strand: Bornholmsfamiliecamping:
   Viel Sand, eine Wiese. Relativ schattig, aber eben nur 50 Meter vom Meer entfernt. Am schönsten Strand der Welt. Hier zählt Lage, Lage, Lage. Den Rest kauft man mit ein.
3. Hasle – optisch deutsch anmutender Platz, extrem nivelliert und parzelliert. Großer Vorteil: Liegt direkt hinter einem Waldstreifen. Falls der Sturm tobt, ein idealer Platz. Der Ort hat nichts, liegt aber zentral für Ausflüge und hat einen direkten Radweg nach Rønne.