Heute ist Ausflugstag… Es geht nach Hiddensee! Das Schiff ist proppenvoll. Einer der vielen Vorteile am Alleinreisen ist, einer passt immer noch irgendwo dazwischen.


In Vitte angekommen ist mir sofort klar, dass meine geplante Wanderung zum Leuchtturm nichts wird. Die Sonne brennt dermaßen, es sind gefühlte 30 Grad und es geht kein Wind. Ich laufe also nur eine kleine Runde und das sehr langsam. Nach Kloster und zurück nach Vitte. Schatten? Fehlanzeige.


Gefühlt ist jedes dritte Haus ein Fahrradverleih. Man kann Tonnen an selbstgemachter Marmelde und handgenähten Mützen kaufen. Nicht eine davon ist schön. Es gibt verstaubte Kramläden, viel Sanddorn, aber nicht ein schönes Geschäft. Zwei Drittel der eh sehr dürftig vorhandenen Gastronomie hat heute Ruhetag oder öffnet um 16 Uhr, wenn die Fähren wieder ablegen, das andere Drittel hat Selbstbedienung.

Es soll schöne Strände geben auf Hiddensee. Kann sein, aber der in Vitte gehört nicht dazu.

Ich bestelle Mohnkuchen in einem Kaffee. Ich bekomme draußen keinen Schattenplatz und sitze drinnen. In einer Tour werden hier die Touristen vom Personal durchbeleidigt, das ist unfassbar. Gast „Ich würde gerne etwas bestellen.“ Bedienung: „Sie sind noch nicht dran.“ Niemand anders ist dran. Der Gast hat einfach nur die eingeschlafene Bedienung geweckt. Es ist unfassbar. Ich könnte noch weitere Geschichten dieser Art erzählen, wir können es auch kurz machen. Das schönste am Ausflug nach Hiddennsee war die Schiffsfahrt nach Hause.
Immerhin habe ich auf der autofreien Insel das einzige Auto gefunden.

Und bestimmt tue ich Hiddensee mit meinem Urteil Unrecht. Ich habe nur zwei kleine Orte in der Mitte gesehen. Der Norden und der Süden sind bestimmt schön. Und die Menschen viel freundlicher.
