Mit etwas Abstand resümiere ich den Marsch meines Lebens: 700 Streckenkilometer und über 12.000 Höhenmeter entlang der englischen Südküste durch Dorset, Devon und Cornwall. Ja, zu Fuß. Mit 12 Kilo Rucksack. Die Erwartung war hoch, es war immerhin ein Lebenstraum. Einmal soweit die Füße tragen.
Am Ende sind es nicht die Füße, die aufgeben, sondern die Erkenntnis, dass selbst Wunder sich abnutzen. Denn das Wetter, das ich bis auf das Ende hatte, gehört in diese Kategorie: Wunder. Ich hätte nicht gedacht, dass wenn du jeden Tag an der schönsten Küste der Welt wanderst, es irgendwann zur Routine wird. Erschwert durch Heimweh, denn im Grunde war ich nicht seit ein paar Wochen in England., sondern seit März unterwegs. Jede Nacht in einem fremden Bett ist wirklich eine Herausforderung. Und ich hätte nicht gedacht, dass das Tragen der immer selben Klamotten über Wochen irgendwann auch nicht mehr geht. Alle bejubelten Steve Jobs für seinen immer gleichen schwarzen Rolli, ich bin da raus.
Großer Trigger war die Frage „Was passiert, wenn du immer weiter läufst?“ Darauf habe ich auf jeden Fall eine Antwort: Nichts. Dein Körper gewöhnt sich daran, wenn du es vernünftig machst und nicht übertreibst.
England ist nach wie vor mein Lieblingsland. Dass ich leider nicht ins Beuteschema falle, ist sehr schade, aber auch nicht zu ändern. Ein Umzug dorthin ist jedenfalls vom Tisch, ich möchte ohne mein soziales Umfeld nirgendwo leben. Jedenfalls nicht auf Dauer.
Am Ende bleibt wahnsinniger Stolz auf mich selbst. Überhaupt angetreten und so weit gekommen zu sein. Ganz tolle Erinnerungen an die schönsten Bilder, Momente und Menschen werden mich immer begleiten. Eine so besondere Erfahrung, von der auf dem Weg ins Licht ganz sicher was dabei sein wird. Das karibische Türkis, das unbeschreibliche Gefühl von Freiheit oder einfach ein Cinnamon Bun.

Danke, Danke, Danke für dieses Abenteuer!
