Das muss ein Irrtum sein (Nähe Costa Calma)

Es hilft ja nichts, ich muss vom Schiff, ob ich will oder nicht.

Bustransfer zum Hotel in die Costa Calma. Mein Zimmer ist noch nicht fertig, ich spaziere durch die Anlage, die wirklich schön ist.

Ich suche allerdings weniger Garten, sondern das Meer. Wo ist der Strand? Hm… Nach über einer Stunde frage ich genervt an der Rezeption, was mein Zimmer macht. Ach so, ja, jetzt fertig. Ok, schön geht anders, aber egal. Es ist sauber. Jetzt aber los zum Strand. Terrassentür geht nicht zu. Selbst mit Hilfe des Zimmermädchens nicht. Ich möge mich an die Haustechnik wenden. Ist klar, ich würd gern an den Strand, hatte ich das schon erwähnt? Ich melde es der Rezeption und gehe in der Hoffnung, es möge hinterher alles noch da sein.

Dann kommt die große Ernüchterung: Zum Strand laufe ich eine halbe Stunde! Das kann ich niemals gebucht haben. Dann dämmert es mir, es gab nur 2 Hotels zur Auswahl und bei dem anderen haben sich die Gäste in den Bewertungen über die laute Poolmusik beschwert. Daher war das auf jeden Fall raus. Kacke.

Ich versuche, mich zu beruhigen und in der Lektion „Es ist, wie es ist“ zu üben. Ja, es ist stöhnen auf hohem Niveau. Ich sitzte nicht am Schreibtisch, sondern auf Fuerteventura. Die Außentemperatur ist nicht 3 Grad, sondern 20. Bäume und Palmen sind grün und nicht nackt. Und ich kann das Meer sehen.

Als ich mich zum Abendessen fertig mache, sind meine Zimmernachbarn am Balkon. Ich kann jedes Wort hören, was sie sagen. JEDES. Das muss ein Irrtum sein. Ich meine, die unterhalten sich nur, sie schreien nicht.

Ich sitze beim Essen, da höre ich eine Stimme, die sagt „Guten Abend, Darina.“ Das muss ein Irrtum sein, ich drehe mich um, steht da Familie Riedel aus meinem Ort. Kein Irrtum. Die Welt ist ein Dorf.

Einzig die Pianomusik in der Lobby stimmt mich versöhnlich. Bis ich zurück auf mein Zimmer komme und jedes Wort aus dem Fernseher höre. Es ist nur nicht meiner, sondern der meiner Nachbarn.

Das kann alles nicht wahr sein. Decke über den Kopf, versuchen zu schlafen, morgen nochmal neu.

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